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Schimmel an der Wand, hier müssen Sie handeln!

Haben Sie schon einmal einen Erwachsenen vor Freude jauchzen hören, wenn jemand sagte: „Guck mal, da ist Schimmel?“ Wohl kaum, denn sofort haben wir in unserem Kopf Assoziationen: Modriger Geruch, Nässe bzw. Feuchtigkeit, Pilze, Krankheit.
Tatsächlich müssen Sie jetzt schnell etwas unternehmen, denn ist Schimmel in Ihren Wohnräumen oder im Arbeitsbereich erst einmal festgestellt, besteht akute Gesundheitsgefahr für jeden. Das Einatmen der Pilzsporen führt zu einer beträchtlichen Gesundheitsgefahr!

Doch der Reihe nach. Betrachten wir erst einmal: Was können Sie tun, um Schimmel zu vermeiden?

Schimmel in der Wohnung tritt besonders gerne im kalten Winter auf. In einem 4-Personen-Haushalt entstehen pro Tag bis zu 15 Liter Feuchtigkeit. Dampf entsteht durch das Atmen, Wäschetrocknen und einfach nur Schwitzen. Diese Feuchtigkeit wird von der Raumluft wie von einem feuchten Schwamm aufgenommen und muss durch Lüften beseitigt werden.

• Kondenswasser entsteht auf den Scheiben bei zu wenig Lüften

Wird nicht gelüftet, lagert sich die gebundene Feuchtigkeit an der kältesten Stelle ab. Im Schlafzimmer sind meistens die Fensterscheiben dieser kälteste Punkt. Wurde nicht genug gelüftet, bildet sich Kondenswasser am unteren Ende der Scheibe. Dies ist ein Zeichen, dass nicht genug Luftaustausch stattfindet oder auch zu wenig geheizt wird. Allgemein wird empfohlen, eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40% und 60% einzuhalten. Dies kann auch von Ihnen ganz einfach mit einem Hygrometer (schon ab 15 €) gemessen werden.

• Bitte Stoßlüften und bloß nicht nur auf Kipp stellen!

Es sollten möglichst viele Fenster gleichzeitig und idealerweise auf der gegenüberliegenden Seite des Raums geöffnet werden. Umso fühlbarer der festgestellte Temperaturabfall ist, umso gründlicher findet der Austausch statt. Und das funktioniert so: Trockene kalte Luft von draußen wird gegen feuchte warme Luft aus dem Raum ausgetauscht. Die kurze Dauer des Lüftens ist der entscheidende Punkt. Eine Lüftungszeit von 5 bis 10 Minuten wird empfohlen. Danach die Fenster wieder schließen. So bleiben die Außenwände warm und es kann sich dort kein Schimmel bilden.
Ganz falsch ist das stundenlange Dauerlüften bei gekipptem Fenster. Durch den schmalen Lüftungsschlitz wird nicht genug Luft ausgetauscht. Der Sturz um die Fenster kühlt dabei auch noch aus, da ständig kalte Luft vorbeiströmt. Und auf kalten Bauteilen lagert sich bekanntermaßen Schimmel an.

• Schieben Sie Ihre Möbel nicht bis an die Außenwand!

Schimmel liebt schlecht gelüftete Flächen. Wenn große Möbel oder Bilder bis direkt an die (kalte) Wand geschoben werden, kann dort kein Luftaustausch stattfinden. Ein Abstand von 5 bis 10 cm wird allgemein als angemessen angesehen. Und denken Sie daran: ein kleiner Abstandshalter hinter dem Bild und Füße unter einem Schrank fördern ebenfalls die Zirkulation.

• Wenn Sie einmal täglich lüften reicht das nicht!

Es wird empfohlen, zwei- bis viermal am Tag zu lüften. Zwischendurch geben Tapeten und Betten  immer wieder Feuchtigkeit an die Luft im Raum ab. Und schließlich muss man zwischendurch auch atmen.
Und nun sehen Sie, einen großen Teil der angesprochenen Dinge können Sie selbst tun, um Schimmel zu vermeiden, bzw. zu beseitigen. Sollte dies nicht helfen, holen Sie sich bitte unbedingt einen Fachmann!

Kommen wir zum Thema: Warum tritt Schimmel häufiger in älteren Gebäuden auf.

Bei älteren, nicht modernisierten Gebäuden fehlt die Wärmedämmung. Dadurch sind die Außenwände oder die Raumecke kühler als bei gut gedämmten Gebäuden. Ein weiterer Grund können undichte Wände sein (z. B. Ziegelwände), durch die Regen und Feuchtigkeit eindringen. Gerade auf kalten Wänden siedelt sich Schimmel an. Haben Sie gerade modernisiert und schon den Schimmel im Haus? Ein häufig gemachter Fehler bei der Modernisierung kann sein, dass nur die Fenster gegen besser gedämmte Exemplare ausgetauscht werden und die ungedämmte Fassade dabei nicht verbessert wird. So verschiebt sich das Verhältnis der Bauteile mit ihrer jeweiligen Kälte untereinander. War früher das schlecht gedämmte Fenster der  kälteste Punkt, so ist es mit Einbau besserer Fenster die kalte Außenwand. Da Feuchtigkeit sich am kältesten Punkt niederschlägt, wird auf einmal das kälteste Bauteil – die Wand – feucht und es bildet sich dort Schimmel. Ein ungewünschtes Phänomen, das nach Teilmodernisierungen häufig auftritt.
Schimmelsporen finden sich unsichtbar überall in der Luft. Erst wenn der Schimmel Feuchtigkeit und einen Nährboden (z. B. Tapete, Holzpaneele, Stoffgardinen, Staub) findet, beginnt er zu wachsen. Alle organischen Materialien können einen Nährboden für Schimmel darstellen. Wenn Sie die schwarzen Schimmelsporen sehen, ist der Schimmel bereits schon länger gewachsen und hat sich vermehrt.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesem doch recht unerquicklichen Thema weiter helfen. Natürlich bin ich gespannt, welche Ratschläge Sie haben, um den Schimmelsporen Einhalt zu gebieten. Schon jetzt bin ich auf Kommentare gespannt.
Im Video finden Sie übrigens Beispiele, die sehenswert sind.

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